Freija Koster trat am 16.03.2014 beim Bundessichtungsturnier der weiblichen U15 in Berlin an. In ihrer Gewichtsklasse -33 kg wurde in zwei Pools jeder gegen jeden gekämpft. Die Erst- und Zweitplatzierten der beiden Pools standen sich dann im Anschluss dieser Gruppenphase im Halbfinale gegenüber, um die Finalteilnehmer zu ermitteln. Kampfzeit 3 Minuten.
Freija hatte es in ihrem ersten Kampf mit Rona Zimmer zu tun. Technisch und körperlich ihrer Kontrahentin deutlich überlegen erkämpfte sie sich bald einen Yuko (kleine Wertung) und führte. Doch dann schlichen sich bei Freija in der zweiten Kampfhälfte zunehmend kleinere, dann immer größer werdende Nachlässigkeiten ein, sodass es zum Ende hin noch einmal richtig knapp wurde und sie froh sein konnte diese kleine Wertung über die Zeit gebracht zu haben. Trotz des gewonnen Kampfes richtete der Landestrainer aufgrund des letztendlich glücklichen Ausgangs in der Nachbesprechung ein paar deutliche Worte an seine Kaderathletin. Die nahm sich die Ansprache zu Herzen und ging mit einer stark verbesserten Einstellung in den zweiten Kampf. Das war auch dringend notwendig, denn mit Giulia Schäfer von Kaizen Berlin, wartete nun ein ganz anderes Kaliber. Stark im Griffkampf setzte sie immer wieder wohlüberlegte Attacken die Freija abwehren musste. Das gelang ihr immer wieder, doch einmal konnte sie sich bei einem Wurfansatz nicht schnell genug auf den Bauch drehen, landete leicht seitlich und kassierte eine kleine Wertung (Yuko) gegen sich. Mit großem Einsatzwillen stemmte sie sich gegen die drohende Niederlage, setzte ihre Gegnerin zusehends im Stand und am Boden unter Druck. Kurz vor dem Ende wurden ihre unermüdlichen Bemühungen belohnt, sie konnte eine kleine Wertung erzielen und den Yuko ausgleichen. Da ihre Gegnerin im Verlauf der Begegnung eine Bestrafung (Shido) hinnehmen musste, gewann Freija den Kampf und ihren Pool. Im Halbfinale wartete mit Frauke Weissmann ein niedersächsisches Nachwuchstalent. Die mehrfache Bremen Open Siegerin aus Uelzen wollte auch in Berlin um den Sieg mitkämpfen. Freija agierte von Beginn an sehr konzentriert und entschlossen. Schon nach kurzer Kampfdauer bekam sie die Uelzenerin in einen Kesa-gatame (Haltegriff) aus dem es für diese kein Entrinnen gab. Damit war das vorzeitige Erreichen des Finales gesichert. Hier traf Freija auf die Berlinerin Lilly Grippa. Es entwickelte sich ein äußerst packendes Finale in dem verbissen um jeden Griff gekämpft wurde. Freija versuchte immer wieder ihre Stärke am Boden zu nutzen und mit einem Juji-gatame (Armstreckhebel) durchzukommen, was ihr diesmal nicht gelingen wollte. Auch im Stand konnte sich zunächst keine der Beiden Kämpferinnen einen richtigen Vorteil herausarbeiten. Den Ausschlag in diesem Finale gab letztendlich ein verunglückter Tani otoshi (Talfallzug) Freijas, bei dem sie auf ihre linke Seite fiel und so ihrer Gegnerinnen einen Waza-ari (mittlere Wertung) bescherte. Diese Wertung blieb dann auch die einzige und sicherte der Berlinerin die Goldmedaille. Freija konnte sich über den zweiten Platz und die Silbermedaille freuen. Ein wirklich toller Erfolg.